Beim Buchdruckverfahren, dem sogenannten Letterpress, liegen die druckenden Teile der Druckform erhöht – vergleichbar mit einem Stempel. Die Druckform selber kann dabei aus Bleilettern oder einem sogenannten „Klischee“ bestehen. Die hochstehenden Teile der Druckform werden mittels mehrfach darüber laufenden Farbwalzen aus weichem Gummi vor jedem Druckvorgang mit der gewünschten Druckfarbe eingefärbt, mittels Zuführgreifern wird dann ein einzelner Papierbogen zugeführt, ausgerichtet und dann von dem mit sehr hohem Druck gegen die Druckform gepresst. Dabei überträgt sich die Farbe von der Druckform auf den Papierbogen. Der Papierbogen wird abgelegt, und der Vorgang beginnt von vorne.

Hört sich einfach an? Nun ja – Buchdrucker war ein 3-jähiger Ausbildungsberuf, und es gab doch Einiges, was der Lehrling erlernen musste, um die Gesellenprüfung erfolgreich zu bestehen. Bei uns gibt es aber noch genügend Kollegen, die genau diese Buchdrucker-Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben und jetzt mit echter Freude am Beruf wieder bei der Sache sind.

Aber – warum gibt es heute kaum mehr echte „Buchdrucker“?

Das Buchdruckverfahren ist das älteste Druckverfahren der Welt. Der Buchdruck wurde aber nach der Erfindung des deutlich produktiveren Offsetdrucks immer mehr verdrängt, viele Buchdruckmaschinen wurden verschrottet oder nur noch für einfache Stanzarbeiten und Ähnliches genutzt.

Irgendwann „entdeckte“ man dann in den USA das alte Buchdruckverfahren geradezu neu, um sehr hochwertige Karten für Hochzeiten, Geburtstage sowie Geschäftliches (z.B. Visitenkarten, Compliment Cards, Briefbogen etc.) herzustellen – und das mit ganz besonderen Eigenschaften, die andere Druckverfahren einfach aufgrund ihrer Technik nicht so bieten können. Buchdruck heißt auf Englisch Letterpress – und dieser Name setzte sich dann auch für das „wiederendeckte“ Verfahren bei uns durch, obwohl es sich doch „nur“ um Buchdruck handelt wie er schon immer praktiziert wurde.

Diese Letterpress-Welle erfasst nach und nach Deutschland, die eigentliche „Wiege des Buchdrucks“. Erste Anfragen von Agenturen kamen: „Sagt mal, könnt ihr das auch“? – „Aber klar doch!“ Die alten Buchdruckmaschinen wurden wieder mit neuen Farbwalzen versehen, Bleischriften wieder aus den dunklen Kellern geholt, die Klischeeherstellungsgeräte wieder entstaubt: Der alte Buchdruck ist wieder da – und kreativer und lebendiger als viele Jahre zuvor. Gutenberg würde sicher seine Freude an seinen neuen „Jüngern der Schwarzen Kunst“ haben…

 

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